Saisonkalender Oktober – regionales, saisonales Obst und Gemüse

In großen Schritten geht es nun dem Winter entgegen. Die Sonnenstunden nehmen ab und die Temperaturen sinken. Gerade jetzt ist es wichtig, der Gesundheit mit frischem Obst noch einmal etwas Gutes zu tun. Wie gut, dass im Saisonkalender Oktober immer noch saisonales Obst zu finden ist. Neben erntefrischen Äpfeln zählen hierzu Brombeeren und Trauben. Hinzu gesellt sich aber noch eine weitere spannende Frucht.

Saisonkalender Oktober – ein Überblick

Eine Ernährung mit regionalem und saisonalem Obst und Gemüse bietet viele Vorteile. Minimale Transportwege sorgen dafür, dass Obst und Gemüse dann geerntet werden, wenn sie auch wirklich reif sind. Somit enthalten sie mehr Vitamine und schmecken gleichzeitig besser. Zudem werden beim Transport deutlich weniger Emissionen ausgestoßen. Ein Saisonkalender hilft Ihnen den Überblick zu behalten, welches Obst und Gemüse gerade auf heimischem Boden wächst.

Der Oktober stellt viele leckere Obst- und Gemüsesorten bereit. Einen Überblick liefert Ihnen diese Grafik.

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Auf dem Bild ist zu sehen, welches Obst und Gemüse im Oktober Saison hat.
Quitten sind saisonale Schätze im Herbst, die Sie auf dem Wochenmarkt oder im eigenen Garten finden.
Im Saisonkalender Oktober gibt es Kürbisse, Esskastanien, Schwarzwurzel und Vieles mehr.
Kürbisse und Esskastanien symbolisieren den Herbst, der im Oktober Einzug hält.

Saisonkalender Oktober

Im Oktober können Sie zum Beispiel mit der Quitte Obst aus Freilandanbau genießen. Auch die Auswahl an heimischem Gemüse ist im Oktober noch sehr üppig. Bohnen, Zucchini und knackige Maiskolben sind jetzt noch frisch vom Feld erhältlich, verschwinden aber in wenigen Wochen aus den Auslagen der Märkte. Und auch bei Kohlrabi, Kopf- und Feldsalat sollte man im Oktober noch einmal zugreifen. Sie sind danach nur noch als Lagerware erhältlich.

Die Quitte – das mythische Steinobst

Vor vielen hundert Jahren fand die Quitte ihren Weg aus dem Kaukasus nach Kreta. Übersetzt als „Goldpafel“ bekannt, war sie im alten Griechenland ein Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit. So soll es Brauch gewesen sein, dass Liebespaare vor der Hochzeitsnacht von der sonnengelben Frucht aßen. Nicht nur auf die Griechen übte die Steinfrucht eine große Faszination aus. Der Künstler van Gogh widmete ihr sogar ein eigenes Stillleben. Wer der Faszination der Quitte kulinarisch auf den Grund gehen will, der sollte jedoch nicht den alten Griechen nacheifern. Denn roh sind die Früchte zwar ungiftig, aber sehr bitter und hinterlassen ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Zum Glück gibt es aber leckere und unkomplizierte Rezepte, die den feinen Geschmack des regionalen Steinobsts hervorheben und auch über den Herbst hinaus konservieren. Ein Frühstücksklassiker ist zum Beispiel fruchtiges Quittengelee, das Sie ganz einfach selbst zubereiten können. Wer die Quitte nicht auf dem Brot, sondern lieber im Brot hat, dem sei ein schnelles Rezept für Quittenbrot ans Herz gelegt.

Reife, gelbe Quitten liegen aufeinandergestapelt da.
Quitten haben ihre Hauptsaison im Oktober.

Blitz-Rezept für Quittenbrot – passend zum Saisonkalender

Zutaten für ein süßes Quittenbrot

  • 5 Quitten
  • 500 ml Wasser
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 kg Gelierzucker
  • etwas zusätzlichen Zucker zum abschließenden Wälzen

So bereiten Sie das Quittenbrot zu

  1. Quitten waschen, Pelz abreiben, Früchte entkernen und vierteln.
  2. Für circa 45 Minuten im Wasser weich kochen lassen.
  3. Wasser abgießen und die Quitten zu Mus pürieren.
  4. Zitronensaft und Gelierzucker einrühren und das Gemisch aufkochen lassen.
  5. Die heiße Masse auf ein Backblech mit Backpapier geben.
  6. Stromsparende Methode: Masse bei Zimmertemperatur erkalten lassen. Für Eilige: in den Backofen geben und bei ca. 60 °C (Ober-/Unterhitze) für etwa fünf Stunden aushärten lassen.
  7. Wenn die Masse durchgetrocknet ist, in Rauten schneiden und im zusätzlichen Zucker wälzen.

Luftdicht verpackt hält sich das Quittenbrot bis zu sechs Monate.

Im Oktober hat der Kürbis Hochsaison

Am 31. Oktober ist es wieder so weit. Hell erleuchtete Kürbisköpfe sorgen mit ihren gruseligen Fratzen für schaurige Augenblicke. Halloween hat sich mittlerweile in Deutschland als Tradition etabliert. Wie gut, dass der Saisonkalender Oktober uns mit regionalen Kürbissen versorgt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie beim Schnitzen von Grusel-Kürbissen möglichst viel der Frucht verwerten.

Jutebeutel nicht vergessen – kulinarische Entdeckungen im Wald

Im Oktober sollte man keinen Waldspaziergang ohne Stoffbeutel unternehmen. Denn zwischen und unter all dem bunten Laub gibt es allerhand Leckeres zu entdecken. Es lohnt sich also, den Blick öfters nach unten schweifen zu lassen.

Auch im Saisonkalender Oktober: der aromatische Steinpilz

Herbstzeit ist Pilzzeit! Und selbst wer kein Experte ist, wird höchstwahrscheinlich den gemeinen Steinpilz bestimmen können. Sein dicker, graubrauner Stiel ist von einem weißen Netzgeflecht bedeckt. Auf ihm trägt er einen braunen Hut, an dessen Innenseite feine Röhren verlaufen, die sich ablösen lassen. Der beliebte Speisepilz besteht zwar zu 90 Prozent aus Wasser, enthält aber im Vergleich zu anderen Pilzen relativ viel Eiweiß sowie Vitamine und Mineralstoffe. Steinpilze lassen sich bis heute nicht kultivieren und wachsen ausschließlich wild. Mit ihrem nussigen Aroma sind die pilzigen Hutträger in der Küche vielseitig einsetzbar. Egal ob gebraten in der Pfanne, in Sahnesauce über Pasta oder im cremigen Risotto, der beliebte Speisepilz ist eine wahre Bereicherung für den herbstlichen Speiseplan.

Hilfreich bei der Pilzsuche: geführte Wanderungen

Neben Steinpilzen warten noch viele weitere Speisepilze darauf, entdeckt zu werden. Doch es gilt: nur ernten, wenn man die Pilze mit absoluter Sicherheit bestimmen kann. Das notwendige Know-how vermitteln Pilzwanderungen, bei denen Fachleute über die heimischen Pilzsorten aufklären. Diese Touren werden in den meisten Städten angeboten und finden in Kleingruppen statt. Nach Abschluss eines solchen Kurses kann man nicht nur viele weitere regionale Pilze bestimmen, sondern meist auch mit vollem Weidenkörbchen den Heimweg antreten.

Selbst gesammelte Pilze liegen in einem geflochtenen Korb.
Halten Sie die Augen offen – vielleicht finden Sie ja beim nächsten Spaziergang leckere Waldpilze.

Haselnuss und Walnuss – kleine Kraftpakete frisch vom Baum

Warum nicht im Erwachsenenalter das tun, was man als Kind schon liebte? Zum Beispiel emsig wie die Eichhörnchen Nüsse sammeln. Da Nüsse sehr energiereich sind, sammeln die kleinen Nager sie als Vorrat für die kalte Jahreszeit. Und was für die Eichhörnchen gut ist, kann auch dem Menschen nicht schaden. Denn die Nüsse sind beispielsweise reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese helfen dabei, fettlösliche Vitamine zu verstoffwechseln und den Cholesterinspiegel zu senken. Die Gemeine Hasel ist ein Strauch und sehr genügsam. Sie mag sonnige Plätze und ausreichend Feuchtigkeit. Walnussbäume hingegen sind anspruchsvoller. Sie benötigen humusreichen Boden, viel Sonne und wachsen am besten windgeschützt. Vor dem Verzehr sollten Sie Hasel- sowie Walnüsse einige Wochen trocknen lassen – am besten auf Zeitungspapier. Dieses nimmt die Feuchtigkeit gut auf. Danach geht’s ans Knacken und anschließende Verarbeiten. Zum Beispiel zu einem leckeren Haselnusspesto.

Ebenfalls wichtig im Saisonkalender Oktober: Esskastanien und Maronen

Traditionelle Maronenstände gehören im Herbst vielerorts zum Stadtbild. Die gerösteten Esskastanien werden in Papiertütchen verkauft und dienen als Wegzehrung beim gemütlichen Stadtbummel. Aber nicht nur in der Innenstadt stößt man auf die nahrhaften regionalen Nüsse. Mit etwas Glück findet man die stacheligen grünen Schalen zwischen buntem Herbstlaub im Wald. Bei diesen Exemplaren handelt es sich genau genommen aber nicht um Maronen, sondern um Esskastanien. Die Maronen sind eine Weiterzüchtung der Esskastanie und wesentlich größer. Sammler sollten daher aufgrund der Größe der Früchte nicht enttäuscht sein. Es kann mitunter etwas mühsam sein, wilde Esskastanien zuzubereiten. Wer sich trotzdem darin probieren will, ritzt die Nüsse mit einem Messer kreuzförmig ein und bereitet sie dann zu.

Ein Mensch hält gesammelte Esskastanien in den Händen.
Esskastanien sind nicht nur hübsch als herbstliche Deko, sondern auch lecker.

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Kochen: die Kastanien für circa 20 Minuten in Salzwasser kochen.
  2. Im Backofen: Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Kastanien mit dem Schnitt nach oben backen. Nach etwa 30 Minuten herausnehmen und in ein feuchtes Tuch wickeln.
  3. In der Pfanne: die Esskastanien ohne Öl in der Pfanne rösten.

Sobald sich die Schale an der Einschnittstelle nach oben wölbt, sind die Kastanien gar.

Schlehdorn – die fast vergessene Waldfrucht

Die Schlehe oder der Schlehdorn gehört zu den regionalen Heilkräutern. Obgleich sie viele gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich bringt, ist sie in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. Die kleinen Früchte der Schlehe erinnern an runde Miniatur-Zwetschgen und wachsen an bis zu drei Meter hohen Sträuchern. Im Frühjahr erkennt man sie an ihren dichten weißen Blüten. Was die Schlehe so gesund macht, ist vor allem ihr hoher Ballaststoffgehalt, der die Verdauung fördert. Die Gerbstoffe der Früchte helfen außerdem bei Halsschmerzen. Hierzu werden sie getrocknet und anschließend aufgekocht. Der abgekühlte Sud ist eine Wohltat für den Rachen und wird gegurgelt.

Das hat der Oktober auf Lager

Auch im Oktober halten die Obst- und Gemüselager einiges für uns bereit. So hat man nun noch einmal die Gelegenheit, saftige Birnen zu genießen. Der an gesunden Bitterstoffen reiche Chicorée ist ebenfalls als Lagerware erhältlich. Er enthält Intybin, das den Gallenfluss verbessert und wichtig für die Produktion von Magensäure ist. Kartoffeln sind im Oktober sowohl frisch als auch als Lagerware erhältlich.

 

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