Baden im See – nachhaltiger und sicherer Badespaß

Eine Frau in einem dunklen Badeanzug kommt vom Baden im See zurück.

Baden im See ist eine tolle Erfahrung. Ein ganz besonderes Erlebnis ist das Schwimmen in Maarseen – denn in einigen Seen vulkanischen Ursprungs dürfen Sie tatsächlich baden. Auch künstlich angelegte Stauseen, Braunkohletagebauseen und Baggerseen sind zum Baden beliebt. Vor allem, wenn durch das Aufschütten von Sandstränden perfekte Urlaubsstimmung aufkommt. Wir erklären, wo das Baden erlaubt ist, wie man eine gute Wasserqualität erkennt und was man beachten sollte, damit das Baden im See ein sicherer und umweltfreundlicher Spaß für Sie und Ihre Kinder wird.

Wo ist Baden im See erlaubt?

Wer auf Chlor, Stimmengewirr und Pommesduft gern verzichtet, findet mit etwas Glück an einem der zahlreichen versteckten Badeweiher oder ein wenig abseits gelegenen Gewässern in den Bergen noch Vogelgezwitscher, saftige Blumenwiesen und klares, frisches Wasser. Baden im See kann einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Es kann Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und den Spiegel der Glückshormone beim Menschen aktiv erhöhen, das ergab eine Studie des British Medical Journal. Das Bad inmitten der Natur kann zu einem Ort der Inspiration und des inneren Friedens werden. Es hilft uns zudem, uns wieder zu erden.

Doch bevor man sich zum Baden im See begibt, sollte man sicherstellen, dass es dort auch erlaubt ist, ins Wasser zu gehen. Generell ist Schwimmen überall dort erlaubt, wo es weder Verbotsschilder noch andere Hinweise auf Privatbesitz oder Naturschutzbereiche gibt. Meist erkennt man das am Schild „Benutzung des Badesees auf eigene Gefahr“. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt offiziell ausgewiesene Badestellen und Naturbäder oder fragt beim Ordnungsamt der Stadt oder Gemeinde nach. Doch auch Wildbaden ist nicht grundsätzlich verboten und gehört vielerorts zum Gemeingebrauch. Wo das wilde Baden im See erlaubt ist, regeln Regionen unterschiedlich. Man informiert sich dazu am besten bei den zuständigen Ämtern der jeweiligen Region.

Gesundes Baden im See: So erkennt man sauberes Wasser

Damit die Abkühlung im See auch ein gesunder Genuss wird, ist die Wasserqualität entscheidend. Doch wie erkennt man einen sauberen Badesee? Ein glasklarer See spricht meist für hohe Wasserqualität. Ist der See stellenweise von grünen Algen bedeckt, die sich an langen Sonnentagen schnell vermehren, ist das zwar auf den ersten Blick nicht sehr einladend. Meist besteht aber keine Gesundheitsgefahr.

Die Frau lacht, während sie im roten Bikini aus dem See steigt.
Das Baden im See löst wahre Glücksgefühle aus.

Bedenklicher ist es, wenn das Wasser eher trüb ist und eigenartig blau schimmert – hier könnten Blaualgen (Cyanobakterien) die Ursache sein. Diese sind überall im Wasser zu finden. Bei normaler Konzentration sind sie ungefährlich. Bei starker Vermehrung (zum Beispiel durch hohen Nährstoffgehalt im Wasser, bei starker Sonneneinstrahlung) können sie die Wasserqualität jedoch stark beeinträchtigen und Durchfall, Erbrechen oder Hautausschläge auslösen.

Doch wie stellt man die Trübung fest? Hier hilft ganz einfach der Knietest: Bevor Sie sich vollständig ins Wasser begeben, wagen Sie sich vorerst nur bis zu den Knien rein, ohne dabei Schlamm aufzuwirbeln. Blicken Sie nach unten: Erkennen Sie im knietiefen Wasser Ihre eigenen Füße nicht mehr, kehren Sie besser um. Denn eine starke Trübung spricht für keine gute Wasserqualität. Ein weiterer Test läuft über die Nase: Steigt Ihnen Fäulnisgeruch in die Nase, scheint das Wasser modrig zu sein. „Ein faulig riechender See hat einen extrem niedrigen Sauerstoffgehalt. Pflanzen und Tiere sind abgestorben und bieten Bakterien eine ideale Lebensgrundlage“, erklärt der Bund Naturschutz.

Baden im See – diese Regeln sollten Sie beachten, damit es nicht gefährlich wird

„Nicht mit vollem Bauch ins Wasser“: Wer erinnert sich nicht an die Regel aus der Kindheit? Diese gilt immer noch – und zwar nicht nur für Kinder. Mindestens 30 Minuten sollte man nach dem Essen warten, bis man sich ins Wasser begibt.

Bevor man mit Schwimmen oder Plantschen startet, sollte man zudem auf Warnzeichen und Hinweisschilder wie Badeverbote, rote Fahnen oder Gewitterwarnungen achten. Ein bewachtes Gebiet wird meist durch das Hissen einer rot-gelben Fahne signalisiert. Bei einer roten Flagge ist es zu gefährlich, ins Wasser zu gehen – hier herrscht striktes Badeverbot. Vor allem sollte man niemals von der Sonne aufgeheizt kopfüber ins kühle Nass springen – das überfordert den Kreislauf.

Außerdem weisen viele Badeseen oft ganz unterschiedliche Wassertiefen und somit Temperaturen auf. Eine plötzliche Abkühlung kann dann zu Krämpfen oder sogar zu einem Kreislauf-Kollaps führen.

Und immer daran denken: Auch wenn der See ruhig erscheint, können plötzlich aufkommende Winde, Schlingpflanzen oder Strömungen zur Herausforderung werden, selbst für geübte Schwimmer und Schwimmerinnen. Gerät man in eine Strömung, gilt die Regel: Nicht entgegen diese schwimmen, sondern mit ihr. Vor allem Nichtschwimmer unterschätzen oft die Tiefe von Baggerseen, denn: Selbst wenn es am Ufer noch flach erscheint, können sogenannte Abbruchkanten dafür sorgen, dass es schlagartig in die Tiefe geht und man plötzlich nicht mehr stehen kann. Daher sollten Nichtschwimmer und kleine Kinder nur an bewachten Stellen im See baden. Man sollte auch bedenken, dass Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere gefährliche Spielzeuge sein können, weil sie leicht abgetrieben werden.

Tipps für das umweltfreundliche Baden im See

Jeder Badesee-Besuchende kann mithelfen, die Sauberkeit des Sees zu bewahren.

  • Das beginnt bereits bei der Anreise: Nehmen Sie den Bus, die Bahn oder steigen Sie aufs Fahrrad, um an Ihren Badesee zu gelangen.
  • Auch einfache Regeln wie das Benutzen sanitärer Anlagen oder des Gebüschs, statt sich im entsprechenden Gewässer zu erleichtern, helfen, das Ökosystem des Sees zu schützen.
  • Zudem sollten Sie Abfälle mit nach Hause nehmen, falls am Rand des Natursees keine Mülleimer bereitstehen oder diese überfüllt sind. Das gilt natürlich gleichermaßen für die Hinterlassenschaften eines mitgebrachten Hundes.
  • Noch besser ist es selbstverständlich, Abfall vollständig zu vermeiden. Das klappt ganz einfach, indem man sein Picknick in Boxen und Flaschen mitbringt, die sich zu Hause wieder ausspülen lassen.
  • Außerdem sollte man Enten und Fische nicht durch Füttern anlocken. Ihr Kot kann den See verschmutzen und die Wasserqualität mindern.
  • Damit der See auch ein Naturparadies bleibt, sollten wir Menschen Rücksicht auf Wasservögel und -tiere nehmen. Vor allem beim Baden im See eines Naturschutzgebietes sollte man sich genau an die Regeln halten.

Auf diese Weise bleibt das wertvolle Biotop mit seinen seltenen Wasserpflanzen, Vögeln und Seebewohnern geschützt.

Mit der richtigen Sonnencreme bleiben Gewässer frei von Mikroplastik

Da die Sonne auch am See intensiv sein kann, ist regelmäßiges Eincremen mit Sonnenschutz wichtig. Doch das Fett in der Creme ist schädlich für das Wasser. Es bildet einen Ölfilm, der die Wasseroberfläche verschmutzt. Öle bauen sich nicht von selbst ab und bleiben lange im Wasser. Daher sollte man nach dem Eincremen erst eine Weile mit dem Baden im See warten. Ist eine Dusche am Badestrand vorhanden, kann man die Creme vor dem Baden auch erst einmal gründlich abduschen. Sobald man aus dem Wasser kommt, kann man sie dann erneut auftragen.

Um die Umwelt zu schonen, sollte man eine Lotion oder Creme benutzen, die frei von Mikroplastik, Nanomaterialien oder anderen Schadstoffen ist. Meist sind diese in gelöster oder flüssiger Form als Bindemittel, Füllmittel oder Filmbildner enthalten. Gelangen die schädlichen Stoffe in den See, verunreinigen sie das Wasser. Zudem können sie dort nur schwer oder gar nicht abgebaut werden.

Anhand von Apps wie Cosmile oder ToxFox kann man beim Scannen herausfinden, ob ein Produkt Mikroplastik oder Nanomaterialien enthält.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

* Diese Felder sind Pflichtfelder.