Do it yourself: Hummelhotel bauen

Hummeln sind ebenso wichtig für die Bestäubung von Blüten, wie Bienen es sind. Auch die Hummeln leiden jedoch unter zu stark aufgeräumten Gärten sowie dem Einsatz von Insektiziden. Monokulturen und die starke Bebauung vieler Regionen tun ihr Übriges. Einige Hummelarten sind bereits vom Aussterben bedroht oder leider sogar ganz verschwunden. Sie können aber viel für die dicken, süßen Brummer tun. Mit einer Auswahl an Nistmöglichkeiten helfen Sie den Hummeln und können sie so leichter in Ihren Garten locken. Erdhummeln fühlen sich in Erdspalten oder unter Steinen wohl und mit wenig Aufwand können Sie für diese Hummelart ein Hummelhotel bauen.

Hummelhotel bauen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die ersten Hummeln können sich, je nach Witterung und Klima, schon Ende Februar im Garten aufhalten. Allerdings ist es da eventuell schon zu spät für den Bau eines Hummelhotels. Denn sobald die Hummeln auf den Blüten sitzen, haben sie ihr Nest gefunden und bleiben dort auch für diese Saison. Die Königinnen der Erdhummel, die auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf sind, fliegen nah am Boden im Zickzack umher. Daran erkennen Sie, dass es sich jemand bei Ihnen gemütlich machen möchte. Deswegen können Sie die sowieso eher ruhige Zeit im Garten nutzen, um früh genug ein Hummelhotel anzulegen. Für die Erdhummel bauen Sie eine Art Hummeltopf.

Anleitung für ein selbst gebautes Hummelhotel

Hier können Sie die Anleitung für das selbst gebaute Hummelhotel als PDF herunterladen.

Das brauchen Sie

  • alter, unglasierter Blumentopf aus Ton
  • Steine
  • Wollfleecematte oder Steinwollmatte
  • trockenes Stroh, Heu oder Holzwolle
  • Spaten
  • ein Stück Rinde, Ziegel oder alte Bretter

Und so geht’s

  1. An einer sonnigen, aber dennoch geschützten Stelle im Garten ein Loch graben. Es sollte so hoch und breit sein, dass der Tontopf hineinpasst.
  2. Als Drainage eine Handvoll Steine in das Erdloch geben.
  3. Eine Wollfleecematte oder eine Steinwollmatte als Abdichtung zum Boden und zu den Steinen einbauen.
  4. Stroh, Heu oder Holzwolle in den Tontopf füllen. Den Topf mit der offenen Seite in das Erdloch auf die Drainage stellen. Das kleine Loch des Topfes sollte also nach oben zeigen.
  5. Die Erde rundherum um den Tontopf schütten, sodass dieser fast eingebuddelt ist.
  6. Einen Stock in das kleine Loch des Topfes stecken und aus Erde einen kleinen Hügel darauf bauen. Das Ganze etwas festklopfen beziehungsweise -drücken.
  7. Den Stock vorsichtig herausziehen. Der so entstandene Gang aus Erde führt die Hummeln später in den geschützten Hohlraum.
  8. Ein großes Stück Rinde oder alte Tonscherben über den Topf legen. Das Loch sowie eine Einflugschneise sollen dabei frei bleiben. Gleichzeitig sollten das Loch sowie das Hummelhotel selbst vor Regen geschützt sein. 
Das fertige Hummelhotel ist in die Erde eingegraben, Holz und Steine schützen den Eingang.
Das fertige Hummelhotel versteckt die Tonhöhle sicher im Erdreich.

Ein Hummelhotel bauen: weitere Tipps und Informationen

  • Achten Sie darauf, dass der Standort nicht zu dicht bewachsen ist, damit die Hummeln das neue Heim finden und annehmen können.
  • Das Hummelhotel wird in der Regel nur eine Saison besiedelt. Sie können es aber stehen lassen, denn auch andere Insekten wie die Ohrenzwicker nutzen den Unterschlupf gern.
  • Bauen Sie das Hummelhotel so früh wie möglich. Die Hummel gehört zu den ersten Bestäubern und fliegt bereits ab Februar durch unsere Gärten. 
  • Moos eignet sich ebenfalls sehr gut, um den Tontopf zu füllen. Nutzen Sie aber bitte nur Moos aus dem eigenen Garten, das beim Ausrechen des Rasens anfällt.
  • Es gibt auch fertige Hummelhotels im Handel zu kaufen. 

Viel Freude beim Bau und hoffentlich einen hohen Mietandrang wünsche ich Ihnen. Auf eine gute Nachbarschaft mit den Hummeln!

Weitere Tipps für einen hummelfreundlichen Garten

  • Totholzhaufen sollten Sie einfach liegen lassen, denn darüber freut sich die Ackerhummel.
  • Leere Vogelnester werden sehr gerne von Baumhummeln besiedelt.
  • Tun Sie den Hummeln mit einer Auswahl an nektarreichen Pflanzen etwas Gutes – etwa mit Königskerze oder Weißdorn.
  • Lesen Sie zur Auswahl von Insektenpflanzen auch den Magazinbeitrag von unserem Gartenexperten Rudi Beiser.

 

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