Unser Partner: Die Schmuckmanufaktur Guthmann

Unser Partner: Die Schmuckmanufaktur Guthmann

Auch Schmuck kann nachhaltig hergestellt werden. Bei Waschbär gibt es eine kleine, aber feine Schmuckauswahl. Wir werfen vorab einen Blick in die Schmuck-Manufaktur Guthmann, in der das traditionelle Goldschmiedehandwerk noch gelebt und geliebt wird.

Tradition ist Trend

Die alte Bahnhofsuhr. Wie ein Symbol hängt sie hoch über den Werktischen in der Schmuck-Manufaktur Guthmann in Pforzheim. Doch die Zeit ist hier keineswegs stehengeblieben. Im Gegenteil: Was hier in alter Handwerkskunst entsteht, liegt voll im Trend – ohne einer Mode hinterherzulaufen. „Wir leben in einer spannenden Zeit, weil Goldschmiede der Zukunft viele alte Techniken, die wir hier anwenden, gar nicht mehr erlernen werden“, sagt Christian Guthmann. Er und seine sechs Angestellten beherrschen sie noch. Das händische Löten einer metallischen Verbindung mit der Lötflamme. Das filigrane biegen eines Silberdrahtes zu einem Ring. Oder das beherzte Pressen eines winzigen Goldnuggets mit dem fast 100 Jahre alten Patschhammer auf Schmirgelpapier. So entstehen strukturierte Goldblättchen, die das glänzende Highlight der neuen Schmuckstücke mit Flussgold für das Waschbär-Sortiment darstellen.

Familientradition mit Höhen und Tiefen

Christian Guthmann führt die Pforzheimer Schmuck-Manufaktur in vierter Generation. Sein Ur-Großvater hatte den Betrieb 1906 gegründet. Damals war das Schmuckmachen in Pforzheim auch Nebenerwerb für Bauern, die in den kargen Wintern ihr Einkommen aufbesserten. „Schmuck wird ja vor allem in der Weihnachtszeit nachgefragt, und in dieser hatten die Leute in der Landwirtschaft weniger zu tun; in dieser Pforzheimer Tradition habe auch ich heute noch einige Heimarbeiter, die je nach Auftragslage für meinen kleinen Betrieb arbeiten“, so Guthmann. Er hat das Goldschmiede-Handwerk von der Pike auf gelernt und die Goldschmiedeschule in Pforzheim besucht. Dennoch war sein Weg nicht vorgezeichnet: „Auch wenn man von einer Familientradition spricht, darf man sich das nicht so vorstellen, dass immer das Gleiche weitergeht. Dazwischen gibt es Krisen, vielleicht Zerstörung durch Kriege oder eben einen disruptiven Wandel aufgrund der Globalisierung.“

Die Schmuckmanufaktur Guthmann

Einstmals Weltstadt der Schmuckindustrie

Um 1800 herrschte im wahrsten Sinne des Wortes „Goldgräber-Stimmung“ in der selbsternannten „Goldstadt“ Pforzheim. Mit 900 Fabriken war sie die größte Fabrikstadt Badens und galt als die bedeutendste Schmuckstadt der Welt. 1914 arbeiteten hier rund 30.000 Menschen in der Schmuckindustrie. Seit den 1980er Jahren verlor die Schmuckindustrie in Pforzheim Marktanteile an die günstigen Massenproduktions-Stätten in Fernost; heute sind von einst über 500 Betrieben nur noch rund 50 geblieben – einer davon die Schmuck-Manufaktur Guthmann. Was hier entsteht, sind echte Unikate und individuelle Kleinserien – gefertigt in Handarbeit; so auch das Sortiment, das Christian Guthmann mit seinem Team für Waschbär fertigt. Bei der Auswahl der Stücke lag der Fokus auf Nachhaltigkeit. Bei den verwendeten Edelmetallen handelt es sich größtenteils um recyceltes Material, das von Betrieben aus der Region Pforzheim bezogen wird; die Edelmetalle müssen also nicht erst unter Einsatz von schwerem Gerät abgebaut und um die halbe Welt transportiert werden.

Flussgold aus Deutschland

Ein Teil des verwendeten Goldes stammt aus natürlich vorkommendem Flussgold in Nordhessen. Dort finden sich im Flüsschen Eder kleine Goldnuggets, die bei der Kiesaufbereitung sozusagen als Nebenprodukt ausgeschwemmt werden und ohne Einsatz von Chemikalien gewonnen werden können. „Das ist natürlich viel teurer als Gold am Weltmarkt, und die verfügbare Menge reicht auch nicht aus, um unseren gesamten Goldbedarf zu decken“, erklärt Christian Guthmann. „Aber es ist eine schöne Idee, wie das Gold aus einem heimischen Fluss zu uns getragen wird – ohne dass wir Bergbau betreiben müssen und die Natur zu Schaden kommt.“ Für einige Teile des neuen Waschbär-Sortimentes verwendet Guthmann Glas, auch das unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.

Bewusst altmodisch – und dabei nachhaltig

„Wir sind auch immer sehr altmodisch geblieben - aus Nostalgie“, sagt Guthmann. „Wir haben nie auf Plastikverpackungen umgestellt und haben keine Luftpolsterfolie zum Ausstopfen von Kartons verwendet.“ Beim Abwasser und dem Einsatz von Chemikalien waren die gesetzlichen Vorgaben in der Schmuckindustrie in Deutschland schon seit den 1980er Jahren sehr streng. „Wir hatten in unserem Betrieb früh weitgehend geschlossene Wasserkreisläufe; schon aus Kostengründen, damit die im Staub oder in Lösungen enthaltenen Edelmetalle aufgefangen und wiederverwertet werden konnten.“

Ansporn zu nachhaltigen Ideen

Das unterscheidet einen heimischen Betrieb wie die Schmuck-Manufaktur Guthmann auch von der internationalen Konkurrenz, wo kostengünstig in Großserien produziert wird, was auf Kosten von Menschen und Umwelt gehen kann. Denn wer lötet, muss auch in Säure beizen; und wer mit Edelmetallen arbeitet, hat mit Chemie zu tun – und die sollte keineswegs ins Abwasser gelangen. „Die Zusammenarbeit mit Waschbär hat uns nochmal angespornt zu überlegen, welche Materialen man durch noch Nachhaltigere ersetzen kann.“ So ist die Baumwolle für die Schmuckbändchen jetzt nach Öko-Tex Standard 100 Produktklasse 1 zertifiziert; für längere Haltbarkeit werden die Bändchen mit Bienenwachs behandelt.

Schmuckmachen als Lebensphilosophie

Die Kollektion der Schmuck-Manufaktur Guthmann orientiert sich nicht an kurzlebigen Trends. Was schön ist und schmückt, soll möglichst lange bleiben. Christian Guthmann fasst es so zusammen: „Das ist wie eine Lebensphilosophie. - Als Kind schon bin ich durch die Werkstätten meines Großvaters und Vaters gerannt und habe mich da Zuhause gefühlt. Ich habe viele Jahre mit meinem Vater zusammenarbeiten dürfen, was mir sehr viel bedeutet hat. Auch wenn ich neue Wege gehen musste, wie jede Generation vor mir: Ich bin mit Passion dabei! Mein kleines Team und ich, wir haben viel Spaß beim Schmuckmachen.“

Schmuckmachen als Lebensphilosophie
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